Jüdischer Friedhof Alsbach-Hähnlein
Neue Bergstraße / B 3, 64665 Alsbach-Hähnlein, Deutschland
Der jüdische Friedhof, direkt an der B3 gelegen, wurde offiziell 1616 eröffnet und ist einer der größten in der Region.
In einem der berühmtesten Gräber des Jüdischen Friedhofs Alsbach-Hähnleins wurde Rabbi Abraham Samuel Ben Isaak Bacharach (1575–1615) bestattet. Er war Oberrabbiner von Worms, wo die älteste jüdische Gemeinde auf deutschem Boden besteht, und kaiserlicher Rabbiner von Deutschland.
Anfänglich maß der Friedhof kaum einen viertel Hektar. In den Jahren 1743, 1793 und 1858 wurde er immer wieder vergrößert und fasst heute rund 22.600 Quadratmeter. Die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen dokumentiert insgesamt 2.128 erhaltene Grabsteine aus den Jahren 1615 bis 1948. Ungezählte weitere Gräber wurden während des Nationalsozialismus geschändet und vernichtet.
Rabbi Abraham Samuel Ben Isaak Bacharach floh nach dem Wormser Judenpogrom 1615 mit seiner Gemeinde nach Gernsheim, wo er im selben Jahr starb. Er wurde nur 40 Jahre alt und ist auf dem Alsbacher Friedhof bestattet. Weil der Rabbi ein so hohes Ansehen unter den deutschen Juden genoss, ließen sich später Juden aus 14 Synagogengemeinden mit Mitgliedern aus 32 Verwaltungsgemeinden auf dem Alsbacher Friedhof in der Nähe des Rabbinergrabes bestatten. Einen Schutz gegen Wildtiere erhielt der Friedhof durch eine Mauer im Jahr 1741, weil erst Landgraf Ludwig VIII. (1739–1768) die Erlaubnis dafür aussprach.
1938 schändeten SA-Gefolgsleute aus Alsbach, Bickenbach und Hähnlein den Friedhof beim Novemberpogrom. Grabsteine wurden zerstört, der Eingang am nördlichen und das Totenhaus am östlichen Rand des Geländes gesprengt. Den Verwüstungen fiel auch das Friedhofsregister zum Opfer, das alle Begräbnisse der vorherigen 300 Jahre dokumentiert hatte.
Die US-Besatzungsarmee ordnete 1945 an, dass der Friedhof wiederhergestellt wurde. Ex-NSDAP-Mitglieder aus den Dörfern vor Ort mussten die Grabsteine aufrichten und Inschriften säubern. Im östlichen und ältesten Teil des Friedhofes konnten jedoch viele Grabstätten nicht mehr gerettet werden. Die Initiative für diese besondere Maßnahme geht auf einen US-Soldaten zurück, der aus Reichenbach im Odenwald nach Amerika ausgewandert war und dessen Eltern auf dem Friedhof beigesetzt sind.
Im November 1988, zum 50-jährigen Gedenktag an die Opfer des Novemberpogroms 1938, setzten sich viele dafür ein, dass der Friedhof noch weiter wiederhergestellt und eine Gedenktafel an der Stelle des gesprengten Taharahauses errichtet wurde. Die Ruinen des Tarahauses wurden zum 70-jährigen Gedenktag, am 9. November 2008, von Überwuchs befreit. Mit einem ganztägigen Programm wurde der Schändung des Friedhofs und der Ortssynagogen der Region, der Zerstörung von Geschäften wie Wohnungen und der Demütigung von jüdischen Mitbürgern gedacht.
Wer den Friedhof besuchen möchte, der ein besonderer Ort der Stille und Gedenkens ist, kann einen Termin beim Museumsverein Alsbach-Hähnlein vereinbaren, der unter museum-alsbach-haehnlein@unitybox.de oder der Telefonnummer 06257 / 5079430 erreichbar ist.
Der Friedhof ist verschlossen, Zugang erhält man über die Gemeinde Alsbach-Hähnlein 06257/5008-263.
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Außerdem kann man das Bollwerk im Rahmen von Führungen besichtigen, die Geopark-vor-Ort-Begleiter anbieten, info@geopark-fischbachtal.org. Das Lichtenberger Schloss und das Schlossmuseum sind dabei auch zu sehen.
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